„Gschlamp“
„der Kram“
„der monatliche Graus“

Ich kenne zwar Frauen, die ihren Zyklus lieben und ehren, aber die große Mehrheit der weiblichen Bevölkerung betrachtet ihren Zyklus doch als notwendiges Übel. Oder nur als Übel.
Zumindest setzen sich die meisten außer im Zusammenhang mit Verhütung oder Kinderwunsch kaum mit diesem auseinander – zu dieser Gruppe zählte auch ich lange.

Eisprung, Periode – und wieder von vorne das Ganze.
Irgendwann begann ich, mich näher mit mir auseinanderzusetzen. Ich kenne mich ja nun schon eine Weile, aber ich war oft in Bezug auf mich selbst verunsichert. Wer bin ich denn?
Ich bin manchmal so laut. Manchmal ganz leise. Ich gehe gerne unter Leute, unterhalte mich auch gern mit Fremden, oft will ich aber auch nicht gesehen werden und gehe nicht mal ans Telefon, wenn ich weiß wer anruft (nicht persönlich nehmen, gell!) Ich fühle mich unbesiegbar, ich zerfließe in Selbstzweifeln.

Also wer bin ich denn nun?

Und wer bist du? Und du? Und du? Und du?

Wir sind viele! Und damit meine ich nicht nur, dass es auf dieser Welt viele Frauen gibt, die alle einen Zyklus haben oder hatten, sondern, dass jede Einzelne von uns viele ist. Vier um genau zu sein. Wie die vier Jahreszeiten im Außen so erleben wir in jedem einzelnen Zyklus vier Jahreszeiten im Innen. Jede hat ihre ganz eigenen Qualitäten und wenn diese gesehen und gelebt werden, dann ist unser Zyklus kein Gschlamp und lästiges Übel mehr, dann darf er das Wunder sein, das er ist!

Das Problem ist allerdings, dass unser Zyklus nicht wirklich gut einhergeht mit unserer linearen Leistungsgesellschaft und wir uns oft nicht erlauben, alle Qualitäten unseres Daseins als Frau zu leben. Die Zeit nach unserer Periode und um den Eisprung herum, ja, die passt ganz wunderbar.
Wir sind frisch, wir sind vital, wir strahlen und tanzen durch unser Leben – und dann? PMS, Schmerzen und Blut. Eine Frau, die drachenstark ihre Meinung faucht ist anstrengend. Eine Frau, die mit Wärmflasche auf der Couch liegt ist wehleidig.

Aber was wäre wenn?
Was wäre, wenn wir uns erlaubten, hinzuschauen. Woher kommt die Wut? Was hat sie dir zu sagen?
Was steckt hinter deinem Schmerz? Was hinter deinen Selbstzweifeln, hinter deinen Sehnsüchten?

Wenn wir uns erlauben, alle Qualitäten unseres zyklischen Seins zu leben, öffnen sich neue Räume in uns. Wir haben mehr Energie, gewinnen Klarheit, Kraft und Fokus.
Wenn wir unseren vermeintlich negativen Gefühlen Raum geben, sie sehen und ihnen zuhören, dann geschieht Heilung. In uns und auch – und davon bin ich überzeugt – in unserem Umfeld.
Je mehr Frauen sich in all ihren Facetten wahrnehmen und sich erlauben, all ihre Qualitäten zu leben, sich Auszeiten zu nehmen, nicht erst dann, wenn unser Körper uns zwingt, sondern bevor wir ausgebrannt sind, je mehr Frauen ihr Frau sein und ihren Zyklus lieben, desto leichter wird es, für die, die mit uns Leben und die, die nach uns kommen.

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