Es ist mein 26. Zyklustag, ich bin dick im Herbst angekommen. Nein, ich meine nicht das Herbstregenwetter da draussen. Ich meine den Herbst in mir drin. Die Zeit vor der Periode, in der man bzw. Frau schon mal ein wenig kratzig-drachig werden kann. Manche sagen auch PMS dazu – “Prämenstruelles Syndrom”. Pfff… Ich finde “Prämenstruelle Sensitivität” trifft es viel besser.

Ja, ich bin auch manchmal drachig unterwegs in dieser Zeit. Ja es kann auch vorkommen, dass ich überreagiere, wenn mein Mann nach einem anstrengenden Tag beim Abendessen etwas “falsches” zu mir sagt und ja, mir wird dann auch schon mal so manches zu viel. Leute zum Beispiel, auch liebe Menschen aus meinem Umfeld. Ich bin ungeduldig in dieser Zeit. Nach innen gerichtet. “Maulfaul”. Es kann sein, dass ich nicht ans Telefon gehe (sorry, solltest du versuchen, mich in dieser Zeit zu erreichen. Schreib mir einfach – ich antworte dann, wenn ich wieder bereit bin )

Was so wertvoll daran ist, wenn du bescheid weißt über die unterschiedlichenPhasen und Qualitäten des weiblichen Zyklus fragst du dich jetzt vielleicht. Schließlich weißt du wahrscheinlich schon, dass es diese Tage vor den Tagen gibt und dass die Laune da nicht immer die Beste ist. Ich verrate es dir an drei Beispielen:

1. Dadurch, dass ich weiß, an welchem Zyklustag ich mich befinde, werde ich nicht von den Füßen gerissen und davon getragen, wenn ein Herbst- oder Frühlingssturm um die Ecke fegt. Meine Yogapraxis orientiert sich an meinem Zyklus und ich kann manche Qualitäten dadurch stärken und andere abfedern. Im inneren Herbst ist es zum Beispiel ganz wunderbar, weich und fließend zu üben, Drehungen einzubauen, die dich in deine Mitte bringen und eine Atmung zu praktizieren, die dein Nervensystem reguliert.
(Übrigens: Hier kannst du dir kostenfrei und risikolos ein Audio mit passenden “Notfallübungen” herunterladen)

2. Wenn mich beim gemeinsamen in die Schule laufen der Erstklässler aus der Nachbarschaft die Ungeduld überrollt, weil ich in dieser Phase nun wirklich weder Geduld noch Lust habe Schnecken zu beobachten, dann kann ich mir bewußt werden: ich bin im Zyklusherbst – was tut mir hier und jetzt gut? Wie reagiere ich? Ich weiß: ich bin der Boss, äh die Bossin, also die Chefin in meinem Leben! Ich kann mich jederzeit entscheiden. Lasse ich mich davon tragen und lasse lautstark den Druck ab, der sich den Morgen über in mir angestaut hat?
Oder konzentriere ich mich darauf, meinen Ausatem zu verlängern und mich zu erden in dem ich mir vorstelle, dass bei jedem weiteren Schritt rote wurzeln aus meinen Fußsohlen wachsen, die mich auf dem Boden halten?

3. Wenn mir ein klärendes Gespräch bevorsteht, dann kann das heute ein guter Tag sein, denn ich bin wenig kompromissbereit. Aber weil ich weiß, dass in diesen Tagen auch schon mal übers Ziel hinausschieße, kann ich mich vor einem solchen Gespräch sammeln und mir überlegen, wie ich meine Bedürfnisse ruhig und klar zum Ausdruck bringen kann.

Wie geht es dir mit deinem Zyklus? Nimmst du ihn nur wahr, als einen Rhythmus der dich begleitet? Ist er dir lästig? Gibt es etwas, dass du zu schätzen weißt?
Ich bin gespannt auf deine Antwort hier unter dem Artikel oder gerne auch per Mail.

Genieße einen wundervollen Tag
Irina